Faszination Mathematik: Von 007 bis zur Unendlichkeit

Am Samstag, den 2. Juli war viel los auf dem Campus der TU Kaiserslautern: Der Fachbereich Mathematik zeigte am „Tag der Mathematik“ im großen Stil, wie bunt, vielseitig und fernab von trockenen Formeln das Fach tatsächlich ist – ein Event, das für alle Altersklassen zahlreiche spannungsvolle Angebote bereit hielt.
In über zehn Workshops entdeckten Schülerinnen und Schüler ab der fünften Klasse gemeinsam mit ihren Eltern, Lehrerinnen und Lehrern, wo Mathematik überall zu finden ist: Wie funktionieren die Verschlüsselungsmethoden, welche man aus James-Bond-Filmen kennt? Können wir mithilfe eines Computers die Struktur von Badeschaum enträtseln? Und wie schafft man es als Pirat, sich den größten Teil des Goldschatzes unter den Nagel zu reißen, ohne über Bord geworfen zu werden?

Für die jüngeren Schülerinnen und Schüler gab es im Rahmen dieser Workshops die Möglichkeit, an einer von den Studierenden des Fachbereichs organisierten Mathe-Rallye teilzunehmen: eine Erkundungstour über den Uni-Campus, bei der an verschiedenen Stationen allerlei Kopfnüsse zu knacken waren. Am Ende des Tages wurden diejenigen, die die meisten Rätsel gelöst haben, zu Siegern gekürt und mit Preisen belohnt.
Wer auf eine größere Herausforderung aus war, stellte sich als Team von bis zu fünf gleichaltrigen Schülerinnen und Schülern in einem Klausurwettbewerb gemeinsam verzwickten mathematischen Problemen. Den besten drei Gruppen jeder Altersklasse wurden bei der Abschlussveranstaltung Preise überreicht. Die erfolgreichste teilnehmende Schule erhielt sogar eine Ehrung durch die rheinland-pfälzische Bildungsministerin Stefanie Hubig.

Für diejenigen, die langsam dem Schulabschluss näher kommen, war ebenfalls interessant, was man in einem Mathematikstudium lernt und vor allem wie es nach dem Studium weitergeht: In der Vortragsreihe „Mathematik im Beruf“ stellten drei ehemalige Absolventinnen und Absolventen des Fachbereichs vor, wo sie im Berufsleben gelandet sind. Denn Mathematik ist an vielen Stellen in der Wirtschaft unabdingbar: Softwareentwicklung, logistische Planung bei der Post und der Umgang mit großen Datenmengen sind nur Beispiele für die Vielzahl von Einsatzgebieten angewandter Mathematik.
Dafür steht auch das in Kaiserslautern ansässige Fraunhofer Institut für Industrie- und Wirtschaftsmathematik, welches ebenfalls am Tag der Mathematik vertreten war. Das Institut trug nicht nur mit einer eigenen Ausstellung zum vielfältigen Angebot bei, sondern stellte sechs brandaktuelle Projekte vor, darunter „ICE-Inspektion – sicher schnell fahren“ und „Mathe hilft BioNTech beim Impfen“.

Auch für Eltern sowie begleitende Lehrerinnen und Lehrer gab es eine Menge zu lernen: In verschiedenen Ausstellungen erfuhren die Besucherinnen und Besucher sowohl etwas über den Zusammenhang von Gleichungen und Kunst als auch über erfolgreiche Mathematikerinnen in der aktuellen Forschung. Darüber hinaus gaben Dozentinnen und Dozenten in Vorträgen faszinierende Einblicke in ihr jeweiliges Fachgebiet: Gibt es beim Roulette eine sichere Gewinnstrategie? Können Mathematiker Epidemien bekämpfen? Und wie groß ist Unendlichkeit wirklich?
Wer eine kurze Pause gebraucht hat, war im Mathe-Café auf ein Stück Kuchen und eine Tasse Kaffee eingeladen. Hier kam man mit den Angehörigen des Fachbereichs ins Gespräch: Studierende, Doktorandinnen und Doktoranden, Dozentinnen und Dozenten erzählten gerne, warum Mathematik ihre Leidenschaft ist und wieso es sich lohnt, dieses faszinierende Fach zu studieren.

Wessen Interesse nun geweckt wurde, ist am nächsten Tag der Mathematik im Sommer 2024 herzlich willkommen: Denn wir freuen uns über alle, die unsere Neugier und Begeisterung für Mathematik teilen!