Leonie und Martin Ruderer haben beide an der TUK studiert und berichten uns heute, welchen Weg sie danach eingeschlagen haben. Vielen Dank dafür!
„Natürlich hat eine Ausbildungsstätte auf das Leben der Lernenden immer einen größeren Effekt als die Lernenden auf die Institution. Obwohl wir uns mit Fachschafts- und Gremienarbeit wirklich Mühe gegeben haben, war es dann auch bei uns so.
Wir, das sind Martin (37, Software Entwickler) und ich, Leonie (35, Aktuarin). Wir haben uns beim Einstieg ins Studium an der TU KL in den Diplomstudiengang Mathematik kennen gelernt.
Da Martin waschechter Niederbayer ist und nur durch FiMS überhaupt nach KL gefunden hat, hätten wir uns sonst auch wohl nie getroffen. Danach haben wir beide promoviert in reiner Mathematik in Regensburg bzw. Finanzmathematik in KL und sind mittlerweile verheiratet und erleben an zwei Nachwuchstalenten (in was zeigt sich noch), dass die Uni vielleicht doch nicht die größte Herausforderung des Lebens war. Auch wenn es zeitweise so wirkte. Dass es dabei aber immer nur um fachliche Herausforderungen ging und nie um organisatorische, regulatorische oder bürokratische, war einer der größten Vorzüge des Studiums an der TU KL. Wir sind im Laufe unseres Mathematikerlebens durchaus rumgekommen und haben einen ähnlichen Umfang an Service für Studierende nicht mehr erlebt.
Unsere Auslandsaufenthalte in den USA und Schweden wurden uns zum Beispiel derart leichtgemacht, dass wir später im Berufsleben gleich noch ein Auslandsjahr in Portugal hinterhergeschoben haben. Gegen Ende der Promotion hat uns dann auch wieder die Ferne gelockt, wir hatten verabredet, dass derjenige, der zuerst seine Doktorarbeit abgibt, den zukünftigen Wohnort aussucht. So hat uns Martin dann nach Hamburg geschickt, wo er den Einstieg ins Berufsleben als Full Stack Developer fand. Ich begann meinen beruflichen Weg bei Aon Reinsurance Solutions als Actuarial Consultant und begann dort auch meine Ausbildung zur Aktuarin.
Martin ging in seinem Job auf und arbeitet jetzt mit zwei ehemaligen Kollegen und Freunden am Startup Orbit Labs, die einen erfolgreichen Start als Unternehmen hatten und sogar schon personell weiterwachsen. Orbit Labs spezialisiert sich auf die Unterstützung kleiner Unternehmen und anderer Startups im Bereich Web/Apps und bietet in dem Bereich vollumfängliche Beratung und maßgeschneiderte Software. Besonders wichtig ist ihnen dabei neue Technologien einzusetzen, immer weiter zu lernen und zu experimentieren. Ihre Kunden wählen sie dabei mit dem Hintergedanken aus, der Gesellschaft positiven Wert zukommen zu lassen.
Für mich ging es von der Beratung zur Rückversicherung für Erstversicherer im Bereich Nonlife, hauptsächlich zu Katastrophen aller Art, weiter zu einem Rückversicherer. Nachdem mein Berufseinstieg noch sehr aktuariell war in einem Team, das nur aus Mathematikern bestand, bin ich nun in der Abteilung Research and Development der R+V Re tätig und beschäftige mich eigentlich mit allem, was neu zu tun ist, gerade zum Beispiel noch sehr viel mit Cyberversicherung. Dies passiert in einem interdisziplinären Team, in dem ich wohl die aktuarielle Sichtweise beisteuere, aber wir alle übergreifend an allen möglichen Themen arbeiten.“