Interview: „Und warum jetzt nach Singapur?“

Florentine Domrös hat sich in ihren bisherigen vier Semestern am Fachbereich Mathematik der RPTU neben ihrem Bachelorstudium stark in der Fachschaft und in Kommissionen wie z.B. der Kommission für Öffentlichkeitsarbeit des FB engagiert. Im nächsten Semester wechselt sie an die National University in Singapur. 

Das klingt exotisch und nach Abenteuer, ist aber für unsere Studierenden kein extrem außergewöhnlicher Weg, da wir eine Jahrzehnte lange Tradition der Vermittlung von Auslandsaufenthalten und ein dazu gehöriges Netz von Partner-Unis besitzen. So wie wir regelmäßig neue ausländische Studierende bei uns am Fachbereich willkommen heißen, so schicken wir auch deutsche Studierende in die Welt, natürlich auf freiwilliger Basis … 

Frau Domrös, warum jetzt nach Singapur und nicht vielleicht erst nach dem Bachelor? 
Dass ich noch einmal ins Ausland wollte, war mir nach meinem High School Jahr in den USA schon klar. Durch eine Kommilitonin ergab sich dann spontan Singapur als Zielort und die Chance, direkt im Bachelor nach der mathematischen Grundausbildung, also den ersten vier Semestern, zu gehen. Es hat einfach ganz gut „reingepasst“.

Was macht den besonderen Reiz von Singapur aus? Wie wurden Sie bei der Auswahl und der Vorbereitung des Aufenthalts vom Fachbereich unterstützt?
Da ich ja bereits in den USA war, erschien mir der asiatische Raum fürs Erste spannender als die westeuropäischen Länder. In Singapur ist zusätzlich auch Englisch eine Nationalsprache, wodurch ich zudem ohne Extrasprachkenntnisse auskomme. Dank sehr guter Beratung durch Dr. Triebsch erfuhr ich auch, dass durch die Partnerschaft mit der dortigen Mathematik mir die Studiengebühren erlassen werden, was natürlich das ganze Vorhaben auch kostentechnisch einfacher macht.  Obwohl die Bewerbung und Einschreibung an der NUS ziemlich antragslastig ist, wird man relativ gut durch geleitet und bei Fragen steht Dr. Triebsch immer zur Verfügung. Sogar bei der Bewerbung das PROMOS Auslandsstipendium hat er mich sehr unterstützt.

Wie lange ist ihre geplante Aufenthaltsdauer?  Was erwarten Sie sich mathematisch, was kulturell? 
Ich werde versuchen, mein Studium ohne Verzögerungen fortzusetzen. Durch die Abstimmung mit der Partner-Uni und Dr. Lossen weiß ich bereits vorher, was mir an Veranstaltungen anerkannt wird, was besonders letzterem auch zu danken ist. Bei uns im Mathe Fachbereich ist es zum Glück relativ einfach, Studienleistungen aus dem Ausland einbringen und anerkennen zu lassen. Ansonsten bin ich einfach sehr gespannt auf die Kulturen und den Alltag in Singapur und den umliegenden Ländern und lasse mich überraschen. 

Gibt es auch schon einen Plan für nach Singapur? 
Ich möchte danach zurück nach Kaiserslautern an die RPTU und erstmal den Bachelor fertig machen. Dann geht es wahrscheinlich mit dem Master weiter und vielleicht noch mal ins Ausland, wo mich Skandinavien reizen würde. 

Würden Sie eigentlich wieder nach Kaiserslautern kommen? Was hat Ihnen hier besonders gefallen? 
Klare Antwort, ja. Besonders gut gefallen mir die familiäre Atmosphäre im Fachbereich und die Nähe zum Fraunhofer ITWM. Dort arbeite ich seit dem vierten Semester als Hilfswissenschaftlerin in der Abteilung Bildverarbeitung und kann neben dem finanziellen Aspekt direkt in Industrieprojekte reinschnuppern und so ein viel besseres Gefühl für Mathematik im Angewandten bekommen. 

Hat das Mathematik-Studium bis jetzt Ihre Erwartungen erfüllt?	
Ja, ich bin sehr gut angekommen und würde – trotz der Schwierigkeiten, die ein Mathe-Studium im Vergleich zum Schulunterricht macht – auch wieder Mathe studieren, in KL.

Vielen Dank, kommen Sie gut nach Singapur und wieder zurück.