Natürlich gibt es viele mathematische Regeln, die man oft im täglichen Leben anwendet, seien es der Dreisatz oder – beim Abkürzen über den Rasen – die Erkenntnis, dass die kürzeste Verbindung zwischen zwei Punkten eine Gerade ist, aber populäre mathematische Resultate oder Prinzipien, die die eigene Lebensphilosophie beeinflussen oder zumindest Erkenntnisse für das eigene Leben und Verhalten liefern, scheinen doch eher selten zu sein.
Ein Prinzip, das der Finanzmathematik als fundamentales Axiom zu Grunde liegt, sticht hier allerdings heraus, das sogenannte Arbitrageprinzip. Genau genommen ist es das Prinzip, dass man annimmt, dass keine Arbitragemöglichkeit existieren darf.
Aber was ist das nun? Eine Arbitragemöglichkeit ist ein Investment, für das man kein Eigenkapital benötigt, das dabei nie zu einem Verlust führt, bei dem man aber mit positiver Wahrscheinlichkeit einen Gewinn erzielen kann. Man geht kein Risiko für eigenes Kapital ein, da man ja keines einsetzt, wird am Ende dafür aber evtl. trotzdem mit einem Gewinn belohnt.
Falls es eine solche Möglichkeit am Finanzmarkt geben würde, würde sie von allen wahrgenommen werden, und die Nachfrage würde dafür sorgen, dass die Möglichkeit sehr schnell etwas kosten würde, wodurch sie dann keine Arbitragemöglichkeit mehr wäre.
Ein Beispiel für eine Arbitragemöglichkeit im normalen Leben sind kostenlose Lose, von denen man dann solange welche nehmen würde, bis man gewonnen hätte.
Was besagt das Arbitrageprinzip aber für das eigene Leben? Etwa vereinfacht ausgedrückt besagt es, dass man nichts geschenkt bekommt, also auch für Prüfungen lernen muss, in die eigene Bachelor- oder Masterarbeit richtig arbeiten muss und aber auch „todsichere Angebote“ ganz genau auf die Details untersuchen sollte, denn sie könnten ja Arbitragemöglichkeiten sein … und diese gibt es nicht.
Mehr über Arbitrage dann in den Vorlesungen im Bereich Finanzmathematik an der RPTU!