Das ist eigentlich eine Frage, die zunächst fast wie Mathematikstudium ohne Abitur klingt, aber auf den zweiten Blick gar nicht so abwegig erscheint. Vermutlich kennt man unter den KommilitonInnen auch jemand, der/die diesen Weg gewählt hat. Und wenn man dann etwas nachdenkt, wird man feststellen, dass einem der besuchte Mathe-LK nicht wirklich große Vorteile im Studium verschafft hat.
Im Gegenteil, der Unterschied zwischen dem „Rechnen-nach-Vorschrift“-Ansatz aus dem Leistungskurs und der „Glaube-nur-was-Du-bewiesen-hast“-Philosophie der Grundlagen der Mathematik I und II lässt die beiden Ansätze wie zwei fast schon disjunkte Welten erscheinen, die sich erst im Laufe des Studiums wieder annähern, wenn der „Beweisschock“ nicht mehr vorhanden ist und man bereits ein Gefühl dafür entwickelt hat, was richtig sein könnte und was nicht.
Ist es also vielleicht sogar ein Nachteil, vor einem Mathematikstudium einen Mathe-LK belegt zu haben?
Nein, das ist es sicher nicht, denn zum einen muntert es immer wieder auf, schon mal ein paar Namen/Begriffe zu kennen, wenn in den Grundlagen wieder ein neues Thema kommt und zum anderen lernt man so den Unterschied zwischen Mathematik und Rechnen deutlicher, als wenn man vorher nur ein Minimalprogramm im Grundkurs absolviert hätte.